Allgemein, Unterwegs mit Hund

Ladung Hund

So einfach geht’s: Nach § 23 der Straßenverkehrsordnung muss Ladung so gesichert sein, dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt wird und die Insassen nicht gefährdet werden. Ein Hund im Camper gilt im Straßenverkehr als Ladung, die ausreichend gegen Verrutschen, Umfallen, Hin- und Herrollen, Herabfallen gesichert werden muss. Dies gilt auch bei einer Vollbremsung oder einer plötzlichen Ausweichbewegung. Wer dagegen verstößt, dem droht ein Bußgeld zwischen 35 und 75 Euro, bei Gefährdung kommt zu dem Bußgeld noch ein Punkt in Flensburg hinzu. In anderen EU-Ländern, beispielsweise in Italien und Spanien, gilt die sogenannte Sicherungspflicht für Hunde während der Fahrt. In dieser ist klar definiert, dass Hunde in einer befestigten Transportbox, am Sicherheitsgurt oder im Laderaum mit starrem Trenngitter transportiert werden müssen. Hier fallen die Strafen deutlich höher aus.

Spezielle Geschirre für die Sicherung am Gurt gibt es im Fachhandel – das ist keins.

Jetzt muss man seinen Hund aber nicht mit einem Ratschengurt auf den Boden spannen oder an einer Seitenwand festzurren. Es sollte einem aber schon bewusst sein, dass so ein wohlgenährter 40 Kilo Labrador bei einem Aufprall mit 50 Stundenkilometern mit der Energie einer Tonne durch den Camper fliegt – wenn er fliegt. Es ist also schon sinnvoll, die „Ladung“ zu sichern. Sich ausschließlich darauf zu verlassen, dass der Mitfahrer „immer auf seiner Decke hinterm Fahrersitz liegt“ reicht vielleicht nicht.

Im großen Reisemobil mit Heckgarage ist es prinzipiell kein Problem, sich eine Box, Standard oder auf Maß, einzubauen oder vom Profi einbauen zu lassen. So schön es ist, die Garage ist danach meist voll. Platz für Fahrräder oder anderes Sportgerät gibt es nur noch bedingt. Für Familien mit Kindern ist dieser Platz, der theoretisch nur für den Transport, also während der Fahrt benötigt wird, vermutlich heilig. Die andere Option ist eine Box im Fahrzeug. Möglichst vorne bei den Sitzkonsolen, gegen Verrutschen gesichert, kann nichts passieren. Im Gang, dann aber ebenfalls gut mit Spanngurten gesichert, ist auch eine Option. Allerdings versperrt die Box dort meistens den Zugang zur Toilette, zum Kühlschrank und anderen Fächern – das wäre eine perfekte unfreiwillige Selbstkontrolle für die anderen Mitfahrer, sich auch nicht ungesichert im Fahrzeug zu bewegen.

Die Faltbox hinter dem Fahrersitz ist perfekt für kleinere Fahrzeuge, wie Campingbusse oder Vans. In Italien
wäre es so allerdings nicht erlaubt, da jeder Hund eine eigene Box braucht.

Der Anschnallgurt für Hunde, mit dem passenden Geschirr wie beispielsweise Allsafe oder DogMaster von Kleinmetall, funktioniert natürlich auch, sofern noch Platz auf der Rückbank ist. Da die Sitzbänke der Camper aber meist wenig Halt bieten und die Rückenlehnen der Vordersitze weiter entfernt sind, kann man die Geschirre auch zur Sicherung des Hunds im Fahrzeug, mit einem stabilen Gurt an einem sicheren Punkt befestigt, verwenden. Hier auf die Bruchlast des Gurtes und die der Befestigung achten.

Meine bevorzugte Art ist die faltbare Hundetransportbox hinter dem Fahrersitz. Ein Spanngurt um die Sitzkonsole sichert die Hundehütte, in der richtigen Größe der Box oder bei geöffnetem Deckel kann der Hund sogar bequem aufrecht darin sitzen und ich kann zur Ablenkung nach hinten fassen und den Hund kraulen. Am Ziel steht die Box als Rückzugsort vor dem Camper oder wird bis zur Rückfahrt platzsparend zusammengelegt verstaut.


Bezugsquellen:

  • www.trixie.de
  • www.zooplus.de
  • www.fressnapf.de
  • www.kleinmetall.de

Fotos: Pexels, Andreas Güldenfuß

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