Heft 3/22, Ländertipp, Premium

Mit Hund in die Türkei

»Träume sind der Reichtum der Umherstreunenden«

»Neues Spiel – neues Ziel« … und dieses Ziel liegt Hunderte Kilometer weit entfernt, sechs Länder durchfahren wir ohne Probleme, um nach Ausreiseabfertigung durch den lächelnden bulgarischen Grenzwachmann zu sagen: »So, Türkei, dann wolln wir mal sehn, ob Du uns auch so freundlich begrüßt, wie wir jetzt gerade aus Bulgarien verabschiedet werden.« Das gelingt nicht so ganz.

Sehr distanziert zelebriert man am türkischen Grenzübergang diverse Kontrollen über 3 Stunden lang, obwohl kein Betrieb herrscht. Nicht nachvollziehbar und ärgerlich für uns, in der schon spürbaren Hitze herum zu dümpeln. Ziemlich genervt atmen wir irgendwann nach einem »Ok« kräftig durch, tauschen Euro in Türkische Lira, besorgen einen Klebestreifen fürs türkische Mautsystem, nehmen eine tadellose Autobahn und lassen die ersten Bilder auf uns wirken. Unweigerlich kommen Gedanken an Marokko auf, als ein Huhn auf dem Standstreifen herum pickt, Schäfer ihre Herden am Grünstreifen hüten und Menschen auf den Leitplanken sitzen. Aber auch wahnsinnige Siedlungen mit zahllosen neu errichteten Wohnblöcken ragen in den blauen Himmel.

Auf zum neuen Kontinent

Nach einer guten Nacht an irgendeinem der vielen Restaurants an der Strecke nehmen wir Anlauf, denn heute verlassen wir den europäischen Kontinent über die erst seit Kurzem fertiggestellte Brücke über die Dardanellen, die wegen ihrer enormen Spannweite als größte ihrer Art weltweit gilt. Sie bringt uns mit wunderschönen Aussichten auf blaues Meer und kleine Ortschaften in den asiatischen Teil der Türkei. Kurz besuchen wir das Trojanische Pferd und lassen uns Gözleme schmecken, eine Art Blätterteig-Pfannkuchen mit Hack gefüllt. Auf eine Besichtigung der Ausgrabungsstätte verzichten wir, da unserem neuen Mitcamper Gustavo dafür noch nicht so verlässlich der Sinn steht. Er muss, so als »Tierheimkind«, langsam herangeführt werden an Kunst und Kultur, hat im Moment genug damit zu tun, sich in das hundsgewöhnliche Camperleben einzufügen. Fraglich, ob alles gelingt.

Am Mittelmeer, da wo das Tourismus-Herz schlägt

Das kann an den folgenden Zielen am Mittelmeer entlang geübt werden, wobei man schon ein glückliches Händchen haben muss bei der Wahl der Quartiere, reist man mit Hund durch die Türkei. Die jetzige Passage jedenfalls ist für uns ungeeignet mit dieser Flut an Häuserzeilen und Wohnanlagen, die sich fast lückenlos in die direkt aufsteigenden Berge hinaufziehten, mit einer Küstenstraße, gesäumt von Hotels mit nur sehr schmalem Kiesstrand, bevölkert von Beach-Clubs. Überflutung total, selbst beim bloßen Durchfahren. Wir fahren raus aus der hochtouristischen Zone und erreichen eine Lücke auf einem CP unter hohen Pinien mit Meerblick. Der CP ist unerwartet voll. Viele türkische Familien stehen mit Wohnwagen hier. Man erzählt, auch in der Türkei steige die Begeisterung für Camping. Da es noch gar nicht so viele CP gibt, wird es sich sicher, wie schon in vielen anderen Ländern, auch hier bald knubbeln.

Der Streuner an sich und im Besonderen

Ziemlich durch den Wind von den ersten Eindrücken, auch weil beim Strandspaziergang die ersten Streunerrudel von Gustavo gesichtet und verbellt werden, ist schnell Schluss für heute. Der nächste Morgen bringt frischen Wind und strahlende Sonne. Ein etwas weniger mit Campingfreunden gefüllter Platz wäre für uns womöglich angenehmer, da Gustavo sich doch sehr schnell »aufregen« lässt, zudem Katzen herumlungern und ein Streuner nach dem anderen erscheint. Gustavo setzt alles dran, sich ihnen anzuschließen. Und das zu verhindern ist anstrengend. Streuner sind brav, nicht lästig, reagieren auf Wegschicken – sagt man. Man könne sie leicht verjagen – sagt man. Man solle sich nach einem Stein bücken, schon gingen sie laufen – sagt man. Man könne auch mit Wasserspritzpumpe bewaffnet spazieren und spritzen bei Bedarf, das würde wirken – sagt man. Aber ist es das, was man Hunden wünscht? Es ist ein nicht zu unterschätzendes Problem – und wird es während der Reise auch bleiben.

Und anders, als man sagt, erleben wir leider sofort einen schlimmen Vorfall aus nächster Nähe. Auf einer Runde auf dem CP sieht Wim, wie ein großer Hund einem schreienden Jungen nachläuft, ihn von hinten anspringt und in die Schulter beißt. Natürlich ist der Umgang mit Hunden und das Heranführen von Kindern an Hunde in der Türkei meist völlig anders als in unserem Land, und natürlich sind Streuner nicht generell eine Gefahr, aber jetzt sieht man es mal wieder. Schöner Mist für den Jungen und den Hund, denn der schöne Hund wird kurz darauf von einem Pritschenwagen mit Käfig auf der Ladefläche abgeholt. Es wird wohl sein letzter Ausflug auf der Erde sein. Sehr belastend ist dieses Erlebnis und furchtbar traurig machend – aber auch prägend. Der Tag läuft gammelnd mit uns dahin, Meerbaden wird versucht. Gustavo ist nicht besonders interessiert, er und Chianga waten nur lustlos im Wasser herum. Gingen wir baden und könnten sie frei laufen, lägen nicht viele andere Hunde herum und wären nicht abweisend guckende Badegäste am Strand, ach ja, dann wären Spaß und Baden keine Frage. Denn ohne Freilauf ist wirklich alles nur die Hälfte wert, eher noch weniger.

Durch genussvolle Regionen

An unzähligen »fliegenden Händlern«, die an den Straßenrändern ihre fein sortierten Waren in mehr oder weniger zerzausten Unterständen anbieten, und vorbei an gut besuchten Lokalen geht unsere Tour weiter mit Höhen und Tiefen, umrahmt von Gebirgsketten mit Schneefeldern auf den Graten über weite Ebenen auf fast 800 m. Große Olivenplantagen wechseln sich ab mit Weiden, auf denen Rinder- und Schafherden gehütet werden, mit blühenden Wiesen und leuchtenden Mohnfeldern, mit Weinanbaugebieten und Reisfeldern. Gepflegte Felder und Dörfer ziehen sich kilometerweit. Die Heimaterde wird geliebt und geschätzt, die Heimat ohnehin, denn überall flattert die türkische Fahne im Wind. Dazwischen ragen stricknadelartige Minarette in den blauen Himmel, mal mit, mal ohne silbrig glitzernde Kuppel.

Ein Hotspot in Weiß mit Türkis

Nach einladend schönen ersten Eindrücken erreichen wir in Pamukkale den unmittelbar der zu besichtigenden Sehenswürdigkeit schlechthin gegenüber liegenden SP mit direktem Blick auf die »weiße Wand«, um die es hier geht. Den Hinweis auf die vielschnäbelige Hühner-, Hähne- und Entenschar, die selbstverständlich auf dem Grundstück vollen Freilauf genießt und davon zu Gustavos Freude ausgiebig Gebrauch macht, muss ich im Kleingedruckten des SP überlesen haben. Ob uns Richtung Mittelmeer etwas entschärftere Bedingungen erwarten? Wir werden es erleben.

Hochsommerlich begrüßt uns der neue Tag. Die frechen Hähne mit Hühnerschar stolzieren zwischen den Womos herum, picken dreist sogar am Futternapf der Hunde. Je schweigsamer und gelassener Chianga das hinnimmt, desto hitziger und aufgebrachter reagiert Gustavo. Meine Güte, der bellt und kläfft sich die Seele aus dem Leib, ist kaum zu beruhigen, nicht erreichbar, erst wieder, als die Schar stoisch langsam davon gackert.

Küstennah unterwegs auf der Hauptschlagader

Antalya erreichen wir auf stetig steigender Route durch waldreiche Gegend mit Kiefern, Zedern und Eichen. Nachdem wir uns auf über 1.500 m hinauf gehangelt haben und fantastische Ausblicke auf ein stark landwirtschaftlich geprägtes Gebiet, in dem Schilder auf die nächste Wasserstelle am Straßenrand hinweisen, genießen konnten, geht es nun abwärts durch eine wunderschöne felsige Natur aus hellem Gestein, kilometerweit durch eine tiefe Schlucht mit trockenem Flussbett. Die Bilder von den Höhen kommend sind doch immer wieder herrlich.

Bald liegen in den lichten Wäldern unzählige lauschige Picknickecken für die Bewohner der historischen Hafenstadt Antalya, überstrahlt vom monumentalen Werk, dem Konterfei Atatürks, der hoch oben am Berg gedankenverloren mit weisem Blick auf die Welt und Antalya, das er »die schönste Stadt der Türkei« nannte, hernieder schaut, daneben ein Wasserfall und natürlich die Landesfahne, und dann saugt uns die trubelige Stadt mit ihren bunten Häuserzeilen auf. Küstennah reiht sich nun lückenlos eine Ortschaft an die andere. Und hier ist Kirmes, Hollywood und Phantasialand in einem. Ein Wahnsinn, welche Hotelbauten sich anbieten. Baukunst, was gibst du her – Herz, was begehrst du? Für viele Touristen ist dieser Küstenstreifen die Antwort. In dieser Region schlägt das Herz des Tourismus. Florenz und Rom lassen – mit Augenzwinkern – grüßen, als sich mit riesigen Engelsfiguren gekrönte Kuppeldächer einer Hotelanlage in den Himmel erheben, gefolgt von einem mit überlebensgroßen gelbgoldenen Frauenskulpturen flankierten Komplex. Staunen oder Fassungslosigkeit? Wir sind uns noch nicht im Klaren darüber. Einigkeit besteht allerdings insoweit, dass wir froh sind, uns beide nicht nach solchen Domizilen zu sehnen. Ist ja auch schon mal was. Und die Hunde nicken.

So quetschen wir uns in einer Baulücke bescheiden (nicht ernst nehmen bitte) durch eine schmale Einfahrt und verschwinden auf einem Wiesenstück am Strand. Und während wir den Tjaffer, unsere kleine motorisierte Hundebox, abladen, wankt zwischen zwei Palmen ein Dromedar am Strand entlang. Ach … wie schön ist Panama. Oder wars Marokko? Und es wird Nacht. Auch nebenan im 5-Sterne-Domizil, in dessen Schatten wir lagern, quasi als Mini-Beiboot, denn der Bau ähnelt einem Dampfer, aber einem, auf dem etwas gebacken ist, nämlich jetzt volle Kanne volle Dröhnung Abendprogramm mit Animation auf Hochtouren und zunehmend lauter werdenden Gästen. Tja, hatten wir so nicht bestellt, wird aber gratis geliefert. Kannste nix machen, jedenfalls im Moment nicht. Morgen ist auch noch ein Tag.

Nix wie weg hier

Und der bedeutet nach einer Tjaffer-Tour zu einem nahen Wasserfall in den Bergen die Weiterreise. Bemerkenswert ist, dass man sofort auf der anderen Seite der Überlandstraße umgeben ist von Ursprünglichkeit, fernab jeden Luxus. Es ist ein krasser Gegensatz. Da muss man schon mal einer querenden Schildkröte Vorfahrt gewähren. Die Häuser kommen ohne Gold aus, ein Shopping-Center sucht man vergeblich, da reicht auch ein Mini-Tante-Aishe-Shop oder die Ladefläche eines PKW. Zwischen Gewächshäusern amüsieren sich größere Schafherden, durchweg wachsam begleitet von imposanten Kangals. Man erkennt sie nicht auf den ersten Blick. Mit ihrer Größe, der dunklen Maske und dem hellen Fell sind sie zwischen den Schafen und im Gelände perfekt getarnt.
Nach Überwinden des Stadtgewühls Alanya erwarten uns an der Küste entlang Bananenplantagen so weit das Auge reicht, Gewächshäuser fluten die Hänge. Ja, jetzt heißt es wieder kraxeln, und wie. War schon seltsam, als unser Navi-Rüdiger für die heutige Etappe von 170 km fast 4 Stunden anzeigte. Und es geht aber auch bergan im Küstengebirge auf schmalem Asphaltbändchen. Wir klettern gut 500 m hoch, und egal wie atemberaubend steil die Hänge ins Meer hinab stürzen: Bananen überall. Die Aussichten sind spektakulär und unser Concördchen muss ganz schön schnaufen mit Hänger hinten dran. Da muss dosiert und überlegt gefahren werden. Wim hat alles im Griff. Ängstlich sollte man nicht sein und grandiose Ausblicke lieben. Anderenfalls: Tüten unten rechts.

Da, wo Schildkröten Eier legen

… da muss es paradiesisch sein. Schwer war es immer schon, im Paradies zu landen, wir schaffen es und erreichen unversehrt in Anamur den CP »Paradies«. Von der Hauptstraße aus gelangen wir in den Garten der Betreiberfamilie und lassen uns fallen direkt am Strand zwischen Palmen, Eukalyptus- und Olivenbäumen, Grillstellen und Sitzbänken, zur Linken flankiert von einer restaurierten Burganlage, erbaut um 1300, mit wehrhaften Mauern und einst 39 Wehrtürmen. Alles mit Meerblick. Welch ein Idyll. Ach, wie herrlich. Kein Trubel. Alles verströmt eine totale Ruhe. Gelassenheit stellt sich sofort ein.

Wie oft in sehr südlichen Regionen könnte einiges instand gesetzt werden. Aber natürlich hat auch gerade das nicht Perfekte einen besonderen Charme. Unsere Reisen dienen höchst selten dazu, Tun und Lassen anderer Menschen zu bewerten, im Gegenteil, jede Art des Seins und Anders-Seins gibt Anstoß zu Gedanken und Hinterfragen, auch was die eigene Person betrifft. Und solchen Erkenntnissen kann man hier unterm Maulbeerbaum vortrefflich auf die Sprünge helfen. Und während wir uns die von Wim gezauberten Häppchen genussvoll in den Rachen schieben, zieht – zu Gustavos Begeisterung – die platzeigene Ziegenherde, eskortiert von einem sehr souveränen Deutschen Schäferhund, an unserer Womo-Schnauze vorbei Richtung Ruine ins Übungsgelände für junge Ziegen und Gustavo … für die einen zum Klettern und Fressen, für den anderen zum Aushalten und Ruhe bewahren, was nur sehr eingeschränkt funktioniert.

Nach einer morgendlichen Überraschung am Strand, wo sich eine breite lange Spur vom Wasser durch den Sand hinaufzieht, deutlich ganz gleichmäßige Spuren von Füßen und Beinen zu erkennen sind, und zwar die einer Meeresschildkröte, stellen wir das Spielen der Hunde an diesem Ort ein und reisen weiter. Let‘s go East. Jetzt soll die Brut im Sandnest, diese kleinen Eier, aus denen noch kleinere Schildkröten schlüpfen, bevor sie sich todesmutig in die Fluten stürzen, völlige Ruhe genießen, paradiesische Ruhe sozusagen.

Ab in den Osten

Nach einer sehr spektakulären Route durch das Küstengebirge mit grandiosen Aussichten auf wildes Küstenland und einer mit Hundegebell aus allen Richtungen stark beschallten Nacht am Meer in den Feldern der Schwemmlandebene, in der wir, wie auch im weiteren Verlauf der Reise, sehr ärmliche, schäbige, schattenlose Planenverschläge passieren, in denen vermutlich geflüchtete Familien aus anderen Ländern menschenunwürdig leben müssen, die man samt Kindern praktischerweise als Erntehelfer für Erdbeeren, Baumwolle, Reis und Erdnüsse einsetzen kann, erreichen wir die im Inland liegende 3000 Jahre alte, orientalisch anmutende Stadt Tarsus, die sogar einen echten SP unterhält. Er ist gut besucht, erstaunlich, denn kaum ein Womo ist uns bisher begegnet.

Ein blaues Auge

Weiter geht es in den Nordosten. Störche ziehen über uns hinweg, und die Schneefelder der sehr hohen Bergrücken unter blauem Himmel strahlen. Entlang der Trasse der von deutschen Ingenieuren vor dem Ersten Weltkrieg geplanten »Bagdad-Bahn« schleppen wir uns durch eine immer schroffer werdende Bergwelt auf 1.500 m Höhe, die ehemals schon von Alexander dem Großen und vom Heer des Ersten Kreuzzuges bewältigt wurde. Durch die Schluchten und über die Pässe rollte einst der Handelsverkehr zur Kilikischen Pforte, dem bedeutendsten Tor im Kulturaustausch zwischen Ost und West, zwischen Syrien und Kleinasien. Wir erreichen eine weite Hochebene, karg und trocken. Hier scheint nichts mehr zu gedeihen. Hier wollen die schneebedeckten Riesen, die quasi alles einrahmen und zum Greifen nah erscheinen, unter sich sein. Dennoch hoffen wir auf ein Mindestmaß an Gastfreundschaft und verbitten uns jedes Spucken. Denn am Rand eines Kratersees, der wie ein blaues Auge in dieser unwirklichen Umgebung aus flachen Büschen und dunklem Sand, gehalten von wulstigem vulkanischen Gestein, liegt, wollen wir in absoluter Stille auf 1.000 m Höhe verweilen.

Ansonsten tut sich nichts, außer dass Wim zu den Wanderschuhen greift und zur Seeumrundung startet, nachdem die Hunde sich an langen Leinen schon etwas miteinander vergnügt und verwurschtelt haben, wobei Chianga sehr genau weiß, wie weit Gustavo an der Leine kommt, nämlich nicht so weit wie sie. Und diese kleine Zicke pflanzt sich exakt die paar Zentimeter über die Leinenlänge hinaus vor Gustavo, damit dieser sich mit gewagten Sprüngen und ausgefahrenem Hals sehr lang machen muss, um ihre Gunst zu erreichen. Weibliche List vom Feinsten.

Hier in dieser sonderbar bizarren und außergewöhnlichen Natur fällt es nicht schwer, ein paar ruhige Tage zu verbringen. Vögel zwitschern, nur gelegentlich fliegt ein Schmetterling, Käfer sind kaum unterwegs, aber viele riesige Ameisen, sicher Mutationen von Skorpionen, da sie mit aufgestelltem Hinterteil wild entschlossen herum flitzen. Die Eintönigkeit einer Wüstenlandschaft lebt hier am in vulkanischer Asche eingebetteten Ringkratersee auf dem 1265 m hohen Meke Dagi. Wähnten wir uns auch sicher, so streckt doch bald ein Hund in der Nähe seinen Kopf aus dem struppigen Gebüsch. Es dauert nicht lange, Gustavo bemerkt ihn und bellt wie üblich. Erst als sich der Hund wieder hinlegt, gibt auch unsere Knalltüte Ruhe. Die Hälfte der Wanderstrecke um den See herum hat Wim nach dieser Sichtung Mühe, Gustavo irgendwie zu kontrollieren, er wittert vermutlich jede Menge Neues. Ein angedachtes Freilaufen muss vertagt werden auf unbestimmte Zeit. Und ich mag keine »Hund-an-Leine«-Fotos. Aber was will ich machen? »Hund-um-Krater-suchen«-Fotos sind noch schlimmer.

Missstände um Hinterlassenschaften

Schade ist, dass sich auf recht ebenen Flächen am See so viel Müll und tonnenweise Scherben finden, erschreckend, und es macht wütend, wie man alles einfach so hinwirft, obwohl große Tonnen bereitstehen, die auch von einem Lkw angefahren und geleert werden. Bezeichnend ist, dass der Müllmann ein Bonbon auspackt und tatsächlich das Bonbonpapier wie selbstverständlich wegschmeißt. Es wäre nicht korrekt, diesen Müllmissstand, der sich belastend durch die komplette Reise zieht, in solch einem Reisebericht zu verschweigen. Es ist ein beachtliches Problem unterwegs, zumindest für uns, das man nicht verniedlichen kann, das wir auch erwähnen möchten wie alles andere. Ob und inwieweit es den Reisenden belastet und Reisefreude beeinträchtigt, kann nur jeder für sich entscheiden. Fakt ist aber, dass sich die Hunde sehr schnell die Pfoten an den Massen von Scherben und Resten von Aludosen aufschneiden könnten und wir froh sind, dass letztlich nichts passiert ist.

Die Lehmdörfer

Über riesige weite Ebenen hier in Zentralanatolien, auf denen Schafherden unter wachen Augen großer Hunde alles kahl fressen, sich gigantisch riesige Solarfelder ausbreiten und Plantagen, auf denen scheinbar Plastiktüten angebaut werden, durchfahren wir abseits der Überlandstraße kleine Dörfer mit Ensembles aus flachen Lehmbauten in unterschiedlichen Erhaltungszuständen. Überall finden sich Ruinen und Grundmauern auf den Grundstücken, die auf eine Vielzahl weiterer Lehmhäuschen hindeuten. Ich las, dass ein einmal gedecktes Haus nicht abgerissen werden dürfe, was erklären könnte, warum wackeligste Fragmente stehen gelassen werden, in denen Hühnerscharen gackernd herum picken, Esel treu und brav herumstehen, Bäuerinnen von Katzen umschwänzelt werden und dicke Kangal-Brummer alles im Blick haben. Das sind Bilder, die erden.

Das Salz für die Suppen

Im Anschluss erreichen wir unseren ausgewählten CP »Keravansaray« in Sultanhani und genießen auf grüner Wiese mitten im Ort auf dem von einer Mauer umschlossenen Areal ein paar ruhige Tage mit Besichtigung der Karawanserei um die Ecke und des in der Nähe liegenden riesigen Salzsees Tuz Gölü, dessen Salzgehalt noch 10% über dem des Toten Meeres liegt. Der Weg dorthin über tellerflaches Land, leicht überzogen mit weißem, salzigem Puder, dem weißen Gold, das schon Römer und Byzantiner hier gewannen, ist geprägt von Gänsen, Hunden, Rindern, die von ihren Rechten auf Vorfahrt Gebrauch machen. Als dann noch eine Rinderherde, angetrieben von einer Meute sehr pflichtbewusster riesiger Hütehunde, am Tjaffer vorbei galoppiert und reichlich »Goldstaub« aufwirbelt, nimmt Gustavo vor lauter »Freude« fast das Auto auseinander. Ob wir das jemals schaffen mit ihm … es ist schwierig. Wir nähern uns Aksaray im Herzen Anatoliens, in dem wir neben der hier gezüchteten und uns bis dahin unbekannten wahnsinnigen Hunderasse auf eine weitere höchst imposante Erscheinung stoßen: den 3.300 m hohen Hasan Dagi, ein erloschener Vulkan, der magisch anzieht. Man kommt nicht umhin, diesen majestätisch sich aus der Landschaft in den Himmel hinauf erhebenden Berg immer wieder zu betrachten. Ein wenig erinnert er uns an den Ätna. Solche schneebedeckten Riesen erwecken unter der Sonne des Südens den Anschein, als würden sie schweben, als könne sie kein Wässerchen trüben, als trügen sie nie und nimmer diese den Tod bringende Gewalt und die alles zerstörende Glut in sich.

Im Märchenland der Feen-Kamine

Die vorzeitlichen Eruptionen des Hasan Dagi sind ursächlich für die Tuffsteinlandschaften hier im westlichen Kappadokien, die wir beim Durchfahren unseres heutigen Ziels, dem Ihlara-Tal, schon ein wenig zu Gesicht bekommen. Nach einem leckeren Essen am Fluss und einer ruhigen Nacht in diesem fremdartig steinernen Zipfelmützengebiet, umgeben von wilden schlafenden Hunden am Womo, denen sich Gustavo noch schnell am Morgen nach Zerlegen seines Geschirrs für eine Runde durchs Dorf anschließt und nur mit List und Tücke eingefangen werden kann, nähern wir uns dem entferntesten Ziel unserer Tour: Göreme. Gigantische Draufsichten auf die von Wasser und Wind gestaltete Landschaft fangen uns ein und lenken ab vom sich anbahnenden touristischen Getümmel im Zentrum der steinernen Figurenwelt. Da nämlich, wo Kamele mit angestellter Haushaltsleiter aufgesattelt warten, man wohl nur noch mit offroad-tauglichen Geräten weiterkommt oder gar nur auf dem Rücken der Pferde, da wo Touristen orientierungslos herumirren und unter der Qual der Wahl ihrer Aktivitäten zu leiden scheinen, da wo junge Männer zu allen möglichen Vergnügungen locken, dich in Körbe stecken wollen und dir die komplette Farbpalette der Ballonseide präsentieren … da ist Kappadokien. Und unseren CP erreichen wir über eine wahnsinnig steil ansteigende, in ein Nichts führende Kopfsteinpflaster-Gasse, an deren Ende mir unser Concördchen zuzwinkert und etwas hämisch-verwegen grinst. Wir jedenfalls brechen erst mal in Begeisterung aus angesichts dieser überwältigenden Pracht der Gesteinsmassen und vielfarbigen Höhenzüge und dann in unseren Klappstühlen genießerisch zusammen. Auf ein paar tolle Tage können wir uns freuen und erleben am nächsten Morgen in Herrgottsfrühe den Flug der aus dem Tal aufsteigenden Heißluftballons, den die Hunde unbeeindruckt verschlafen.

Nachmittags brechen wir zu einer Rundtour mit dem Tjaffer auf. Leider beschränkt sie sich auch nur auf eine Runde, da wir übersehen haben, dass Samstag ist und unglaublich viele Menschen unterwegs sind, Busse anrücken und Besucher auskippen, und die Besonderheiten und Aussichtspunkte hoffnungslos überfluten. Kamele, Pferde, Mountainbiker und Jeeps geben dann noch die besondere Würze. Wir streichen flott die Segel. Mehrere Ansätze in abgelegenere Zonen auszuweichen, die es eigentlich hier nicht gibt, scheitern am sofortigen Erscheinen von Hunde-Grüppchen aus dem Nirgendwo und wieder mal total versifften und mit Glasscherben gespickten Wanderpfaden. Ach, was ein Leid. Absolut Schluss ist dann, als uns ein Rudel stämmiger, unzweideutig bellender Hunde ein ganzes Stück am Auto folgt und einfach nicht abdrehen will.

Von Dankbarkeit und Glück

Ein zweiter Versuch gelingt besser. Diesmal tauchen wir direkt ins Gelände, in diese staubige, holprige Welt der wilden Offroader und umkreisen die im Laufe der Zeit durch Erosion des Vulkangesteins entstandenen faszinierenden Türme, Kegel, Höhlen und Täler. Der erste Stopp dabei gehört unserer Königin: »Lady Nana Chianga Dafina, Königin von Cappadokia«. Sie blickt auf ihr Reich, schreitet die Grenzen ab und kontrolliert, ob die Zaunanlagen, wie befohlen, in sattem Ridgeback-Rotweizen erstrahlen. Es findet alles ihre Gunst, und wir können weiterziehen. Aber dann bleibt sie noch am Kreuz hoch oben stehen, legt eine Gedenkminute ein. Sie blickt verträumt zum Himmel und wünscht und spürt, ihr geliebter Kamerad Bazou schaut exakt in diesem Augenblick herab zu ihr und erinnert sich mit ihr an all die wundervollen gemeinsamen Momente. Dankbarkeit und Glück – bis zum Himmel und zurück.

Danach schnappt uns das harte Leben mit seinem Auf und Ab gnadenlos wieder, denn über hohle Gassen mit reichlich ausgespülten Bodenwellen hangeln wir uns in Schieflage weiter durch das unwegsame Gelände. Es wundert, dass wir nicht plötzlich vor solch einem Kameraden von Expeditionsfahrzeug stehen, der zwischen Felsen eingekeilt vom Tjaffer rausgezogen werden muss. Ach ja, kann man mal spinnen oder spinnen lassen, tut das sehr gut, einfach mal die Albernheit laufen lassen, zumindest bis zum sehenswerten Ort, dem Tal der Liebe, wo uns neben Liebe und Lust auch Frust begegnet.

Die »Platte mit allem«

Ist diese Zauber-Märchen-Welt Kappadokien auch noch so eindrucksvoll, sie muss verlassen werden. Über endlos weites, knochentrockenes Land, dem durch allgegenwärtige Bewässerungsanlagen zum Grünen und Gedeihen verholfen wird, nähern wir uns auf recht reizloser Strecke, auf der kaum ein Baum oder Strauch das Auge aufhält, der Hauptstadt Ankara, die sich mit gigantischen Wohnsiedlungen wie eine Krake mit zahlreichen Armen auf das Land legt und sich ausbreitet. Eine Muster-Wohnblock-Ausstellung nach der anderen reiht sich aneinander, und es scheint, ein Modell will das andere übertrumpfen. Ich denke an die junge Frau in Anamur, 10 € Lohn für ganztags Erdbeeren pflücken. Wie es ihrem Hundeliebling wohl geht? Jedenfalls besser, als wenn er hier leben müsste im »goldenen Käfig«.

SP-Übernachtungsmöglichkeiten gibt es hier nicht. Wählerisch darf man nicht sein und muss nehmen, was kommt, Hundetauglichkeit zweitrangig. Google lässt eine nahende Tanke mit geschottertem Platz und Wiesenflächen dahinter ahnen. Und da ist sie auch schon. Wir schlüpfen rein und werden sofort von einem freundlichen kleinen Mann im weißen Hemd gelotst, er habe Platz genug, bei ihm sei es schön. Jawohl, es wird nicht gefackelt, wir haben schon lange nicht mehr mit Brummis gekuschelt. Wir stellen uns weit nach hinten und beschließen, gleich unser Abendessen im »Restoran« einzunehmen. So viele Lkw-Fahrer können nicht irren. Und es bewahrheitet sich. Denn nachdem sich der lustige Mann als Chef vorgestellt und all seine Leckereien in tadellosen Theken präsentiert hat, richtet er uns eine herrliche Platte »mit allem« an. So können wir uns auf seiner Terrasse mit Blick auf die D200 ein wenig quer durch die türkische Küche schmecken. Gut gespeist und nach einer passablen Hunderunde mit auf Abstand bleibenden Streunern fällt die Geräuschkulisse, schallgedämmt durch etliche Lkw, nicht ins Gewicht. Wir fallen um, dem neuen Tag entgegen.

Plötzlich ungefragte Mitesser

Hinter der Stadt Eskisehir mit ihrer starken Mischung aus alt und neu erreichen wir in einer waldreichen, hügeligen Landschaft mit ziemlich abenteuerlichem Streckenverlauf den Musaözü Tabiat Naturpark, in den uns ein älterer, etwas brummeliger Wächter nach telefonischer Abklärung mit jemandem und Zahlung einer Eintrittsgebühr von nicht mal 3 € einfahren lässt, sich letztlich doch sehr freut, nachdem er sieht, wir kommen aus Deutschland. Gespannt sind wir und kriechen im Schritttempo los. Und da liegt er nun, der blaue See im lauschigen Kiefernwald, der wie einige seiner Art in der Gegend zur Sicherung der Wasserversorgung der von Wasserknappheit ständig bedrohten und unaufhaltsam wachsenden Stadt Ankara mit seinen 5 Mio. Einwohnern angelegt wurde. Toll ist, dass dann auch gleich Naherholungsgebiete entstanden sind mit Lauben und Grills, in denen die Bevölkerung sich gegen kleines Eintrittsgeld vergnügen kann. Wir folgen der schmalen Straße, finden ein recht ebenes Plätzchen auf dem großen sandigen Platz am Restaurant, Laube und Grill inklusive. Sehr schön. Hunde raus und erst mal ankommen. Der Restaurantbesitzer stattet uns einen Besuch ab und fragt, ob wir Strom bräuchten, bietet seine Hilfe an. Kurz darauf kehrt ein Mann »unseren« Kamin aus. Läuft bei uns.

Bei den anderen Familien auch, die so nach und nach eintrudeln. Autos fahren vor, Menschen klettern raus, besiedeln sofort eine der unzähligen Lauben im Wald und laden sämtlichen Hausrat aus von Grill bis Teekochofen sowie tütenweise Fressalien. Tischdecke drauf, alles anfeuern, Wasser marsch, los gehts. Bald wabern Rauchschwaden und Gemurmel um das Kieferngeäst, es riecht lecker nach Gegrilltem und man erkennt im Unterholz geschäftiges Gewusel, bei dem jeder Handgriff zu sitzen scheint nach jahrelanger Übung. Und wie endet es? Es endet wie so oft: Wir werden mitversorgt. Ja, vorweggenommen: Ich darf wieder aus meiner Kinder-Überraschungs-Tüte, die ihren festen Platz im Womo hat, eine Runde Welpenbilder-Malblöckchen mit Stiften ausgeben, gerne, nämlich für die Kinder der Familie in der Nachbarlaube, deren Vater uns völlig selbstverständlich mit gegrillten Fleischspießen gefüllte Fladenrollen mit Serviette und hinterher noch Tee und Zucker in unsere Laube bringt. Damit nicht genug, er schleppt auch noch seine glühende Kohle an und kippt sie in unseren Grill als er sieht, dass Wim am Anfeuern ist. Ich habe zu Hause noch niemals einer türkischen Familie Essen gebracht –entschuldigend könnte ich anführen, dass es solche Lauben- und Nachbarlauben-Gelände bei uns ja gar nicht gibt.

Frühstück angerichtet

Da sich im Lokal viele Gäste zum Frühstücken einstellen, wollen wir es auch probieren und erfahren, was so aufgetischt wird. Sagen wir mal so: Ein türkisches Frühstück ist eher ein Brunch. Neben Honig, Nutella, Marmelade, Gelee stehen vor uns Gurken, Tomaten, Butter, Margarine, Schafs-, Hart- und Reibekäse, gebratene Wurst, überbackene Pommes, Schmortomaten, Rührei mit Tomaten und Paprika, Brot und dünne mehrlagige Fladen. Tee gibts dazu und reichlich Nachfrage, ob es recht und genug sei. Ist es! Dieses Frühstück mit Seeblick kostet 180 TL, keine 11 €, wohlgemerkt für 2 Personen. Gut gestärkt für einen Radausflug im herrlichen Kiefernduft hören wir bei 100 auf, die überall im Wald liegenden Lauben und Grillkamine zu zählen, genießen die schönen Aussichten auf den Musaözü Göleti und freuen uns auf das Marmarameer, das morgen angefahren wird.

Am Marmarameer

Die Bäuerin, die in der Senke an der Dorfstraße ihre Kühe hütet, findet Zeit, uns trotz Handy am Ohr fröhlich zurück zu winken, ein liebenswerter Abschluss schöner Stunden im Naturpark. Ihre Arbeit kann sie sicher gelassener erledigen als die Menschen, denen wir in der Folge begegnen, die wie bunte Ostereier in Nestern wirken und sich in den Feldern der Überlandstraße mit harter Feldarbeit beschäftigen müssen. Sie ernten und ackern auf Flächen, die ihnen sicher niemals gehören werden. Vorbei am schneebedeckten Gipfel des knapp 2.600 m hohen Ulu Dag, der den einst hier siedelnden Griechen als Heimstatt der Götter galt, heute beliebtes Ausflugsziel der Großstädter und das besterschlossene Skigebiet der Türkei ist, erreichen wir den CP im schattigen Pinienwald und verbringen inmitten von Streunerbanden eine zum Teil an den Nerven zerrende Zeit am Marmarameer. Geht ein extrem gechillter Hund mit auf Reise in die Türkei, kann das anders aussehen, ändert aber auch nichts am ständig nötigen Wachsamsein der Halter und z. B. der »Leidensfähigkeit«, was stundenlanges nächtliches Dauerbellen um einen herum angeht.

Vogelfrei – lang ersehnt

Beim Ortswechsel und kurzem Stopp an der Straße eilen zwei Männer herbei und drücken dem perplexen Wim Hände voll Aprikosen durchs Fahrerfenster und freuen sich diebisch, dass ihre Überraschung gelungen ist. Mit diesem herrlichen Bild der beiden Strahlemänner vor Augen ziehen wir ab zur letzten Station unserer Türkei-Reise über eine »unbefestigte Straße« auf eine Landzunge in der Nord-Ägäis in ein kleines Paradies in Klippenlage mit umwerfender Sicht. Ein Glücksgriff, denn nachdem die von einem wildfremden Mann einfach so vorbei gebrachten Kirschen verschlungen sind, verlassen die wenigen Besucher die winzige Bucht, und sie gehört uns allein. Der Höhepunkt unserer Tage in der Türkei! Nein nein, nicht weil Wim und ich nackt baden wollen, wobei das auch nicht übel wäre, nein, diese Bucht hat einen unbezahlbaren Vorzug: total eingekeilt in Klippenhänge, überschaubar und nur über schmale, halb zugewachsene Betonstufen erreichbar. Und keine anderen Hunde! Ideales Trainingsareal für »Übung Freilauf«. Hier werden wir es wagen, unseren Dollbohrer von der Leine zu lassen. Wenn Chianga mitläuft, sich so viel Neues zum Erschnüffeln bietet und auch Wasserwaten gefordert ist, wird er wohl nicht direkt abhauen und die Wände raufgehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Leinen los … Vogel frei … vogelfrei … Ein herrliches Stündchen, worauf wir lange gewartet haben, das richtig von Herzen fehlte.

Auf den letzten Metern

Gewittrig tropfenreich verabschiedet uns die Türkei. Die Abfertigung am pompösen Grenzübergang zu Griechenland dauert, zieht sich, man prüft und prüft, und zur Verschärfung der Situation zeigt sich das jetzt aber hoffentlich allerletzte türkische Hunderudel unter den Blicken eines hochaufgerüsteten, etwas abseits stehenden Scharfschützen in Tarnklamotten. Es muss wohl alles so sein. »Träume sind der Reichtum der Umherstreunenden«, so sagt man in der Türkei. Auf Mobil-Reisende wie uns passt es irgendwie. Aber Träume allein machen den Kohl nicht fett – oder passender: den Streuner nicht »reich«. 🐾

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