Zwischen Europa und Afrika ziehen alljährlich etwa 5 Milliarden Zugvögel, wie Ornithologen berichten. Im Herbst fliegen die gefiederten Piepmätze in ihre Winterquartiere nach Südeuropa und Afrika, im Frühjahr kehren sie zu uns in den Norden zurück, wo sie ihre Brutgebiete haben. Auch wir Camper sind ja in gewisser Weise Zugvögel, wobei die Mehrheit einen Drang in den Süden zu haben scheint. Im Sommer wird vielfach der Aufenthalt im Süden an Seen oder am Meer bevorzugt und auch im Winter ziehen die sog. Wintercamper gerne in den Süden, um dort zu überwintern, also der Winterkälte zu entfliehen. Sizilien, Spanien, Portugal oder Marokko sind beliebte Beispiele für Winterdestinationen.
Durch die Reisebehinderungen in den letzten beiden Jahren haben allerdings die nördlichen und besonders auch die nordöstlichen Regionen zunehmend an Beliebtheit gewonnen. Viele Anfragen nach Informationen über das Campen mit Hund in Ländern wie bspw. Polen, Litauen, Lettland oder Estland zeigen dies. Wir haben daher diesem Interesse Rechnung getragen und bringen in dieser sowie in der nächsten Ausgabe einen ungewöhnlich dichten und umfassend informativen Artikel über einige dieser Länder.
Dass diese Artikel aufgrund der vielen Reiseinformationen und Tipps eine ziemliche Länge aufweisen, beweist die Breite und Tiefe dieser für die Reisepraxis nützlichen Informationen von – wie ich glaube – einzigartiger Qualität. Auf mich wirken diese Artikel wie eine gelungene Synthese von Reise- und Campingführer ganz speziell für Camper mit Hund.
In der vergangenen Ausgabe haben wir einen Reisebericht mit dem Titel »Abenteuer Ukraine« gebracht. Leider hat sich die Situation seit dem Erscheinen dieses Artikels grundlegend verändert, sodass derzeit wohl kaum jemand in dieses Land fahren wird, um Urlaub zu machen. Überhaupt wird die aktuelle geopolitische Situation bei nicht wenigen zu einer Änderung mancher Campingpläne führen und die Tendenz in den Süden und Südwesten verstärken.
Bei dem weiterhin anhaltenden Boom zu Campingfahrzeugen ist zu hoffen, dass dem auch durch Neueröffnungen von Campingplätzen Rechnung getragen wird. Andernfalls hätte dies zwei Folgen: Einerseits würden die Plätze immer voller werden und häufig ausgebucht sein, und andererseits würden die Preise aufgrund der großen Nachfrage steigen. Gerade spontane Reisen, wie bei uns Campern üblich, würden dann immer komplizierter, wenn die Campingplätze nur mehr nach lange vorheriger Anmeldung anfahrbar sind. Diese Spontanität des Campens werden vor allem Campingneulinge erst schätzen und genießen lernen – sind doch manche von ihnen es bisher gewohnt, ihre Urlaubsunterkünfte lange im Vorhinein zu buchen.
Ich wünsche uns allen eine superschöne Zeit, mit unseren Vierbeinern das Campingleben zu genießen, die Natur und die Freiheit, die gerade im Campen liegt.
Einen großen Nutzen und viel Vergnügen mit Ihrem neuen Camper Dogs!
Herzliche Grüße
Ihr Dr. Hans Mosser, CamperDogs-Herausgeber, und der Redaktionshund Pauli
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