Prozessionsspinner sind Schmetterlinge. Die Raupen sind mit nesselnden Brennhaaren besetzt,
welche in die Haut des Menschen oder Hundes eindringen, wo sie heftige allergische Reaktionen hervorrufen. CamperDogs-Reisereporterin Uschi Wiebogen erzählt ihr Erlebnis mit diesen Biestern.
Dieses Jahr begannen bereits Mitte Februar die Prozessionsspinnerraupen ihre Nester in den Pinien zu verlassen. In vielen Bäumen waren sogar mehrere dieser Gebilde, in die Nachtfalter ihre Eier legen. Dementsprechend waren unzählige Raupen geschlüpft, fielen zu Boden und versammelten sich zu oft meterlangen Prozessionen. Überall auf den Wegen und unter den Pinien waren diese Kolonnen unterwegs. Es war nahezu unmöglich, dieser Invasion auszuweichen.
Natürlich wussten wir, wie gefährlich die feinen Haare dieser Raupen für uns und die Hunde sind! Deshalb benützten wir, so gut es ging, nur mehr die Wege für unsere Spaziergänge. Hier waren die sonst sehr gut getarnten Raupen besser zu sehen. Da Pedro – ein Australien Shepherd – zu unserem Rudel gehört, gab es kein Verlassen der Unterkunft, ohne ein Spielzeug mitzunehmen. Meistens ist es ein Kong, den er stolz im Maul trägt.
So ist es passiert …
Pedro ließ sein Spielzeug kurz fallen, um an einem Strauch zu schnuppern. Als er es wieder aufnahm, klebten – von uns unbemerkt – einige Raupen daran. Erschrocken spuckte er es sofort aus, aber es war zu spät. Durch die Brennhaare der Biester, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten, war ein Teil von Pedros Zunge verätzt. Der arme Wauzi verstand natürlich nicht, was ihm passiert ist, und reagierte ziemlich traumatisiert.
Fressen und auch die Wasseraufnahme bereiteten ihm große Schwierigkeiten. Etwas Linderung der Schmerzen brachte eine antibakterielle Mundspülung aus der Apotheke. Man muss allerdings unbedingt darauf achten, dass keinesfalls Xylit (Xylitol) enthalten ist. Das wird oft zum Süßen verschiedener Arzneimittel in der Humanmedizin verwendet und kann für Hunde – oft schon in geringen Mengen – tödlich sein. Nach 4 Tagen kaute Pedro plötzlich an etwas herum und versuchte sogar mit den Pfoten ins Maul zu gelangen. Wenige Sekunden später war der in der Zwischenzeit abgestorbene Teil der Zunge abgefallen und wurde gefressen. An dieser Stelle fehlt jetzt zwar ein großes Stück, aber schon eine Woche später konnte ich keine Beeinträchtigungen meines Hundes mehr erkennen. Wir sind heilfroh, diesen Vorfall halbwegs glimpflich überstanden zu haben. Nur sein Spielzeug mag Pedro immer noch nicht … 🐾
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