Heft 2/21, Leben mit Hunden, Premium

Die 5 wichtigsten Eigenschaften eines Camper-Hundes

Sie sind sicher bereit fürs Campen und freuen sich schon darauf. Ist aber auch Ihr Hund bereit? Die wichtigsten Punkte für ein entspanntes Campen mit Ihrem Vierbeiner.

Auf den ersten Blick scheint die Frage, ob der Hund bereit für den gemeinsamen Camping-Urlaub ist, banal. Natürlich ist er zufrieden, wenn er bei seinen Leuten sein kann, wo auch immer die sind. Schaut man aber genauer darauf, was denn einem entspannten Campen mit dem Vierbeiner entgegenstehen könnte, dann ist die eingangs gestellte Frage schon nicht mehr so banal. Denn beispielsweise ein Dauerbeller kann Ihnen den Urlaub am Campingplatz schon kräftig vermiesen; und nicht nur den eigenen. Lang andauerndes Hundebellen, sei es aus Langeweile oder aus welchen Gründen auch immer, hebt den Stresspegel der meisten Menschen. Daher wird man dann auf dem Campingplatz recht schnell zu einer Art Outlaw.

  1. Bellen
    Ist ein Hund es also gewöhnt, bei jeder Gelegenheit – und auch ohne solche – sehr intensiv und beständig ungefragt Laut zu geben, was mit einem entspannten Campingurlaub aber eben schwer vereinbar ist, dann lohnt es sich, rechtzeitig vor dem Urlaubsantritt (am besten mehrere Monate davor) professionelle Hilfe für seinen Vierbeiner in Anspruch zu nehmen. In einer guten Trainingsberatung kann herausgefunden werden, was die Ursachen für das Problem sind, um dann ggf. gezielt auf eine Verhaltensänderung einzuwirken. Wunder gibt es im Hundetraining wie auch sonst im Leben selten, aber bestehende Probleme lassen sich zumindest verbessern. Zum Thema »unerwünschtes Bellen« bringen wir in der nächsten Ausgabe einen ausführlichen Artikel mit praktischen Tipps.
  2. Grundkommandos
    Ein Hund, der auf einem Campingplatz gerne frei herumläuft und andere Camper und besonders deren Vierbeiner besucht, ist jetzt auch nicht so ganz problemlos. Oder positiv formuliert, wenn Ihr Vierbeiner einen Grundgehorsam kennt, auf dem Stellplatz bleibt und Lautzeichen wie »Bleib«, »Komm«, »Hier« oder »Platz« kennt, kann dies Ihnen (und den anderen) den Urlaub versüßen. Selbstverständlich sollte Ihr Hund die wichtigsten Grundkommandos auch im Alltag beherrschen, aber auf dem Campingplatz findet der Hund eine ganz andere Situation vor. Er muss an anderen Hunden oft knapp vorbeigehen und vielleicht bellt der andere Hund Ihren dabei an. Oder Sie haben einen Rüden und auf dem Platz neben Ihnen befindet sich ebenfalls ein Rüde. Unter beengten Bedingungen funktioniert der Gehorsam dann manchmal doch nicht so gut, wie daheim ohne Ablenkung.
  3. Alleinbleiben
    Im Campingurlaub kann der Hund glücklicherweise fast überall mitkommen, aber es gibt dennoch Situationen, in denen er alleinbleiben muss. Beispielsweise in ein Museum oder auch in einen Aquapark etc. dürfen Hunde nicht mit. Auch in manche Restaurants im Innenbereich dürfen Hunde nicht mit zum Abendessen. Um in diesen Situationen einer möglicherweise auftretenden Trennungsangst vorzubeugen, sollte man bereits im Vorfeld zu Hause Vorkehrungen treffen. Am besten schon lange vor dem Urlaub zu Hause mit dem Hund immer wieder Zeit im Reisemobil oder Caravan verbringen (z.B. seinen Nachmittagskaffee dort trinken), damit der Hund das Fahrzeug als »sein Zuhause« anerkennt. Wenn man diese Möglichkeit nicht hat (z.B. bei einem Mietfahrzeug), sollte man den Hund in den ersten Tagen des Urlaubs besser nicht gleich allein zurücklassen, sondern das Alleinbleiben in ganz kurzen Einheiten am Urlaubsort üben. Beispielsweise, in dem man dem Hund ein Leckerchen gibt, mit dem er ein paar Minuten beschäftigt ist. In dieser Zeit lässt man ihn allein im Fahrzeug und kommt nach 5-10 Minuten wieder zurück. Dann aber nicht überschwänglich begrüßen sondern nur normal loben, wenn er sich brav verhalten hat.
  4. Sozialverhalten
    Selbstverständlich wird von Ihrem Camper-Hund ein gutes Sozialverhalten (gegenüber Menschen und anderen Hunden) erwartet. Beäugt Ihr Hund Mitcamper misstrauischen Auges, ist Vorsicht geboten. Bei solchen Hunden ist es oft besser, wenn sie mit einem Maulkorb versehen durch den Campingplatz geführt werden. Schließlich sollen sich andere Camper nicht durch Ihren Hund bedroht fühlen. Das Gleiche gilt, wenn Ihr Hund mit Artgenossen unverträglich ist. In sehr ausgeprägten Formen innerartlicher Aggression (oder gegenüber Menschen) empfehlen wir, den Hund vor dem Fahrzeug in einer geräumigen und ausbruchsicheren Hundebox zu verwahren. Aber ganz ehrlich: Mit einem solchen Hund stellt sich die Frage, ob ein entspannter Campingurlaub überhaupt möglich ist.
  5. Reiselust?
    Sie werden es kaum glauben, aber es gibt tatsächlich Hunde, die nicht gern reisen und schon gar nicht gern mit dem Auto mitfahren. Fraglich ist, ob man einen solchen Hund nicht besser bei Freunden oder der Familie unterbringt, wenn ihm das Reisen Stress bereitet. Wenn der Hund »nur« häufig erbricht beim Autofahren, kann man in den meisten Fällen etwas dagegen tun. Hier gibt es gute homöopathische Mittel dagegen. Fragen Sie Ihren Fachtierarzt danach.

Wir hoffen, dass Ihr Hund ein Camper-Hund ist und alle Voraussetzungen für eine gemeinsame entspannte Reise erfüllt. Falls Ihr Vierbeiner noch nicht alle Voraussetzungen dafür hat, lässt sich das ja ändern. Wir unterstützen Sie dabei und bringen in den nächsten CamperDogs-Ausgaben passende Beiträge von Hundeprofis, damit vielen entspannten Urlauben nichts mehr im Weg steht. Gute Reise …! 🐾

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